Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

Das Alte Zuchthaus im heutigen Stadtzentrum Brandenburgs an der Havel war 1790 als „Königliches Landarmen- und Invalidenhaus“ erbaut worden. Damals lag es außerhalb der Stadt vor dem Plauener Tor. Es beherbergte invalide Soldaten und deren Familien und bot darüber hinaus ca. 300 verarmten Bürgerinnen und Bürgern der Mark Brandenburg Obdach.
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Ab 1810 wurden im Brandenburger Landarmenhaus auch Strafgefangene aus dem überfüllten Zuchthaus Spandau aufgenommen. Der Entschluss, das Areal dauerhaft als Strafanstalt zu nutzen, fiel um 1820. Zu diesem Zwecke wurden die bestehenden Gebäude umgebaut und das gesamte Gelände mit einer Mauer umfriedet. Die Aufnahmekapazität erhöhte sich durch diese Maßnahmen auf nahezu 600 Mann. Gefangene des so entstandenen Zuchthauses waren ausschließlich Männer.
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Die Einrichtung des Konzentrationslagers Brandenburg auf dem leer stehenden Zuchthausgelände erfolgte im Mai 1933 auf Forderung der örtlichen Polizeiverwaltung. Grund dafür waren die Massenverhaftungen politischer Gegner durch die kurz zuvor an die Macht gelangten Nationalsozialisten. Neben dem seit März 1933 bestehenden Lager in Oranienburg galt Brandenburg ab Oktober 1933 als staatliches Konzentrationslager. Der offizielle Leiter des Lagers war der Direktor der Polizeischule, der das Kommando vor Ort allerdings der SS überließ.
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Ab Anfang Dezember 1939 wurde ein Großteil des nun leer stehenden Strafanstaltskomplexes zur Euthanasie-Tötungsanstalt im Rahmen der sogenannten AktionT4 umgebaut. Die Gaskammer wurde in der ehemaligen Anstaltsscheune installiert. Die Euthanasie-Anstalt in Brandenburg an der Havel war die einzige der insgesamt sechs Tötungsanstalten der T4, die nicht in einer ehemaligen Krankenanstalt, sondern in einer leer stehenden Strafanstalt eingerichtet wurde. Aus Tarnungsgründen erhielt sie den Namen „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg an der Havel“. Zwischen Februar und Oktober 1940 ermordete das Personal der Tötungsanstalt über 9000 Anstaltspatientinnen und -patienten aus dem nord- und mitteldeutschen Raum mit Giftgas.
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Das Anstaltsgelände erlitt mehrere schwere Bombentreffer am Ende des Krieges. Dennoch waren in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Erinnerungen an die Morde im Alten Zuchthaus noch präsent, was die Überlieferung von abgehaltenen Gedenkfeiern bestätigen. Alsbald nach Kriegsende jedoch wurde ein Großteil der Gebäude abgerissen oder überbaut. Die weiterhin bestehenden Gebäude wie das ehemalige Landarmenhaus wurden ab 1949 von der Stadtverwaltung genutzt.
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  • 1792-1819 Landesarmen- und Invalidenhaus
  • 1820-1931 Altes Zuchthaus Brandenburg
  • 1933-1939 Konzentrationslager und Strafgefängnis Brandenburg (Altstadt)
  • 1940 T4-Tötungsanstalt Brandenburg
  • seit 2012 Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde

Aktuelles

Jugendinitiativen gedenken öffentlichkeitswirksam: Aufruf zur Aktion Tatorte markieren – Menschen (ge)denken

11. März 2024

Vom 8. April – 15. Mai 2024 werden in ganz Brandenburg Orte nationalsozialistischer Verbrechen mit besonderem Flatterband markiert und das Gedenken und die Mahnung auf die lokale Ebene gelenkt. mehr

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Neue Internet-Plattform zur Vernetzung von Forschung, Gedenkstätten, Museen und Zivilgesellschaft

19. Oktober 2023

Eine neue Internet-Plattform bietet Möglichkeiten zur Information, Vernetzung und Zusammenarbeit von Gedenkstätten, Wissenschaft und zeitgeschichtlich Interessierten in Berlin und Brandenburg. mehr

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"Ich Werde berühmt!" - Leben und Werk des Paul Goesch - Eröffnung der partizipativen Sonderausstellung

12. Juli 2024 – 17:00 bis 19:00 Uhr

Am 12. Juli um 17 Uhr eröffnet im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel die Ausstellung "Ich werde berühmt!" - Leben und Werk des Paul Goesch. Gezeigt werden unter anderem Originalwerke des Künstlers. Die Ausstellung ist im Rahmen des partizipativen Projekts "Ausstellungsmacher:innen gesucht!" entstanden. mehr

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Partizipatives Ausstellungsprojekt

www.paul-goesch.de

Der Schriftzug "Paul Goesch" in schwarzen Lettern auf gelbem Hintergrund

Barrierearme Website

geschichte-inklusiv-sbg.de

Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie - Morde

Nicolaiplatz 28/30
14770 Brandenburg an der Havel
Telefon: +49 (0)3381 7935-112 oder -113
brandenburg@stiftung-bg.de

 

Öffnungszeiten

Donnerstag und Freitag: 13 bis 17 Uhr

Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 17 Uhr

Eintritt frei

 

SPENDENKONTO

Deutsche Bank
IBAN: DE75 1207 0024 0633 4007 02
BIC: DEUTDEDB160

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