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Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten protestiert gegen die drohende Auflösung der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial International

17. November 2021

Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, hat die russische Generalstaatsanwaltschaft die „Liquidation“ der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial International beantragt, über die das Oberste Gericht Russlands am 25. November 2021 entscheiden wird. Bereits 2016 wurde die Organisation auf die Liste „ausländischer Agenten“ gesetzt. Es folgten Repressionen und sogar Überfälle auf Veranstaltungen.

Stiftungsdirektor Axel Drecoll: „Wir protestieren gegen die drohende Auflösung von Memorial International und solidarisieren uns mit den Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir seit vielen Jahren bei der Aufarbeitung von Teilen unserer gemeinsamen Geschichte freundschaftlich zusammenarbeiten. Die gegen die Organisation erhobenen Vorwürfe sind nicht nachvollziehbar. Wir fordern daher, dass Memorial seine wichtige Arbeit fortsetzen kann. Unsere Unterstützung, aber auch unsere Sorge gilt nicht zuletzt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Memorial, deren überaus verdienstvolles Engagement nun zur Disposition steht.“

Die Menschenrechtsorganisation Memorial International, deren Wurzeln in die Glasnost- und Perestrojka-Phase der späten Sowjetunion zurückreichen, ist einer der wichtigsten zivilgesellschaftlichen Akteure in Russland. Memorial International widmet sich seit Jahrzehnten der Aufarbeitung des Stalinismus sowie der nationalsozialistischen Verbrechen und setzt sich aktiv für Demokratie und Menschenrechte ein. Die Organisation verfügt über eine einzigartige Sammlung von Objekten und Erinnerungsberichten aus dem GULag. Zudem ist Memorial seit Jahren ein wichtiger und verlässlicher Partner für Forschungs- und Bildungsprojekte mit internationalen Kooperationspartnern, besonders auch in der Bundesrepublik.

Am heutigen Mittwoch findet um 17 Uhr vor der russischen Botschaft in Berlin eine Protestkundgebung statt.

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