Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

Veranstaltungen

Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Morde

01. September 2024 – 10:00 bis 13:00 Uhr

Am Sonntag, 1. September 2024, 10 Uhr lädt die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde ein. Die Veranstaltung findet am historischen Ort der ehemaligen „Euthanasie“-Tötungsanstalt am Brandenburger Nicolaiplatz statt.

Mit dem auf den 1. September 1939, den Tag des deutschen Überfalls auf Polen, datierten „Gnadentod“ -Erlass, autorisierte Adolf Hitler die Ermordung von angeblich „lebensunwertem Leben“. In der Folge töteten die Nationalsozialisten in verschiedenen Mordaktionen über 200.000 Menschen aus Heil- und Pflegeeinrichtungen.

Unter den mehr als 9.000 Opfern der Tötungsanstalt Brandenburg war auch der Maler und Architekt Paul Goesch. Ihm widmet sich die aktuelle Sonderausstellung „Ich werde berühmt!“ – Leben und Werk des Paul Goesch. Goeschs Kunst wurde von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkt. Aufgrund einer Erkrankung verbrachte er einen großen Teil seines Lebens in psychiatrischen Einrichtungen, bevor er am 22. August 1940 aus der Heil- und Pflegeanstalt Teupitz nach Brandenburg transportiert und dort vergast wurde.

Anlässlich des Gedenkveranstaltung sprechen Dr. Sylvia de Pasquale, Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde, sowie Walter Paaschen als Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlungder Stadt Brandenburg an der Havel. Franziska und Maged Houmsi sind als freie Künstler*innen in Berlin aktiv. In ihrem gemeinsamen Redebeitrag thematisieren sie ausgehend von persönlichen Erfahrungen die öffentliche Wahrnehmung von Künstler*innen mit Psychiatrieerfahrungen in der Gegenwart.

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation ist es der Gedenkstätte auch wichtig, auf die heutige Diskriminierung von Menschen mit Psychiatrieerfahrungen und Behinderungen hinzuweisen.

Nach der feierlichen Kranzniederlegung wird ein Wandgemälde an der Fassade der Gedenkstätte eingeweiht. Es ist in Auseinandersetzung mit der Kunst und dem Schicksal Paul Goeschs entstanden und ist den Opfern der „Euthanasie“-Morde gewidmet. Die Einweihung findet in Anwesenheit des ausführenden Künstlers Vincent Grunwald statt.

Im Anschluss sind alle Gäste zu einer Führung in Einfacher Sprache durch die Sonderausstellung „Ich werde berühmt!“ – Leben und Werk des Paul Goesch eingeladen. Die Ausstellung, die noch bis zum 29. September im Frey-Haus des Stadtmuseums gezeigt wird, ist ein Kooperationsprojekt der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde, des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, sowie der Kinder- und Jugendkunstgalerie Sonnensegel. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

Download des Programms zur Gedenkfeier

Weitere Informationen zur Sonderausstellung sowie zum dazugehörigen Begleitprogramm finden Sie unter www.paul-goesch.de.

Veranstaltungsort

Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde

Nicolaiplatz 28

14770 Brandenburg an der Havel

Kontakt

Ansprechpartner: Maximilian Vogel

Adresse
Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Nicolaiplatz 30
14770 Brandenburg an der Havel
Telefon
03381 7935 112 oder -113
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