Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

Presseinformationen

30/2021: In Brandenburg an der Havel wird an die Euthanasie-Opfer und an die vergessenen Opfer der deutschen Besatzung aus medizinischen Einrichtungen im Nordkaukasus erinnert

24. August 2021

Nr.: 30/2021

Mit einer Gedenkveranstaltung, einer Ausstellungseröffnung und einer Diskussionsveranstaltung wird am 1. September 2021 in Brandenburg an der Havel an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Morde erinnert. Anlass ist der 82. Jahrestag des von Adolf Hitler unterzeichneten „Gnadentod“-Erlasses. In dessen Folge ermordeten die Nationalsozialisten im Rahmen der sogenannten „Aktion T 4“ 1940/41 mindestens 70.000 Menschen. Rund 9.000 Menschen wurden 1940 allein in Brandenburg an der Havel getötet.

Am Mittwoch, 1. September 2021, findet um 10.00 Uhr am historischen Ort der Euthanasie-Mordanstalt am Nicolaiplatz eine gemeinsame Gedenkveranstaltung der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde und der Stadt Brandenburg an der Havel statt. Es sprechen Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale, Bürgermeister Michael Müller und Ausstellungskuratorin Irina Rebrova. Im Anschluss findet eine Kranzniederlegung statt.

Danach wird im Innenhof der Gedenkstätte die Freiluft-Ausstellung „Vergesst uns nicht… Opfer deutscher Vernichtungspolitik im Nordkaukasus 1942/43“ eröffnet. Im Jahr 2021 jährt sich zudem der deutsche Überfall auf die Sowjetunion im Jahr 1941 zum 80. Mal. Die Ausstellung thematisiert den Mord an schätzungsweise 1700 Patientinnen und Patienten u.a. aus psychiatrischen Kliniken sowie an jüdischen Medizinerinnen und Medizinern im Nordkaukasus durch die deutschen Besatzer. Darüber hinaus beleuchtet die Schau die Erinnerungskultur im Hinblick auf diese Opfergruppen in der Region.

Am selben Abend lädt die Gedenkstätte um 18.30 Uhr zu einem Podiumsgespräch mit Irina Rebrova und Jörg Morré (Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst) über das Thema „Krieg und ‚Rassenhygiene‘: Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion vom 22. Juni 1941 und die vergessenen Opfer“ ein. Dabei wird es um Fragen nach den Verbindungslinien zwischen den nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten in der Sowjetunion sowie um aktuelle Tendenzen in der russischen Erinnerungskultur gehen.

Zu den Veranstaltungen sind alle Interessierte herzlich eingeladen.

 

Mittwoch, 1. September 2021, 10.00 Uhr
Gedenkveranstaltung für die Opfer der Euthanasie-Morde

anschließend: Eröffnung der Ausstellung „Vergesst uns nicht… Opfer deutscher Vernichtungspolitik im Nordkaukasus 1942/43“

Ort: Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde | Nicolaiplatz 28 | 14770 Brandenburg an der Havel
Die Ausstellung ist Mo bis Fr von 8.00 bis 20.00 Uhr und Sa/So von 10.00 bis 17.00 Uhr zugänglich (bis 14. November 2021).

Eine Ausstellung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst. Mit Unterstützung durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin sowie den Verein Kontakte-Kontakty.

 

Mittwoch, 1. September 2021, 18.30 Uhr
Podiumsgespräch „Krieg und ‚Rassenhygiene‘: Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion vom 22. Juni 1941 und die vergessenen Opfer“

Ort: Medizinische Hochschule Brandenburg, Nicolaiplatz 19, 14770 Brandenburg an der Havel
Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Hygiene-Regeln.
Anmeldung zum Podiumsgesprächunter anmeldung-brb@stiftung-bg.deoder telefonisch unter 03381 / 7935-113 oder-112

Das Podiumsgespräch wird als Live-Stream übertragen: https://youtu.be/inxULceZtQc

Information: www.brandenburg-euthanasie-sbg.de
 

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Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920 | F +49 3301 810926
seferens@stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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